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AMMER-LOISACH-HÜGELLAND

Jungmoränenlandschaft

Mit einer Fläche von ca. 5.200 ha bedeckt das landschaftlich sehr reizvolle Ammer-Loisach-Hügelland knapp 12 % der Landkreisfläche. Dieser Naturraum wird durch das Ampertal durchschnitten.

Die durch den Isar-Loisach-Gletscher (Ammersee-Lobus) und seinen Schmelzwasserströmen der letzen Eiszeit (Würmeiszeit) geschaffene Jungmoränenlandschaft zeichnet sich durch kräftig reliefierte Oberflächenformen aus. Das gilt insbesondere für die Zone der Endmoränen, die nördlich des Ammersees bis Landsberied und Holzhausen reicht. Gut ausgebildete Endmoränenzüge finden sich im Landkreis z. B. östlich der Amper zwischen Inning und Schöngeising. Zwischen den hohen Endmoränenwällen ist die Landschaft schwach hügelig (Grundmoräne), z. T. treten auch Schotterfluren auf. In diesen Bereichen findet sich eine hohe Anzahl von Toteislöchern. In den vernässten abflusslosen Hohlformen entwickelten sich auch viele kleine Moore (z.B. Reihermoos) mit unterschiedlichen Verlandungsstadien oder auch trockene Mulden. Weitere Eiszeitrelikte sind die 8 bis 9 Tonnen schweren Findlingsblöcke, wie sie beispielsweise südwestlich von Schöngeising vorkommen.

Ein schönes Beispiel für ein trichterartiges Toteisloch im Landkreis Fürstenfeldbruck ist die Wolfsgrube bei Grafrath direkt neben der Bundesstraße 471. Auch hier löste sich ein Eisblock vom Gletscher ab, der von Geschiebe überschüttet wurde. Als später das Eis schmolz, blieb die steilwandige, kesselartige Hohlform des Toteislochs zurück. Der Überlieferung nach, soll die Grube früher einmal als Fanggrube für Wölfe benutzt worden sein, weshalb sie den bis heute erhalten gebliebenen Namen „Wolfsgrube“ erhielt. Die Wolfsgrube weist einen Durchmesser von mehr als 100 Meter und eine Tiefe von über 20 Metern mit markanten Steilwänden auf. Das Geotop wurde für „Bayerns schönste Geotope“ aufgenommen. Die originale Schautafel vor Ort können Sie auch hier als PDF-Dokument herunterladen (Quelle: "Bayerns schönste Geotope, Nr. 37: Wolfsgrube, Bayerisches Landesamt für Umwelt).

Im Ammer-Loisach-Hügelland finden wir eine noch weitgehend strukturreiche Agrarlandschaft mit einem hohen Grünlandanteil. Aufgrund des kleinräumig stark wechselnden Reliefs mit erschwerter Bodenbearbeitung in Extremlagen sowie den insgesamt schlechteren Ertragsbedingungen tritt im Gegensatz zu den anderen Naturräumen hier die Ackernutzung deutlich zurück. Diese beschränkt sich weitgehend auf nicht staunasse Tallagen und schwach geneigte Hänge. Lediglich in den Gebieten zwischen Türkenfeld und Kottgeisering sowie zwischen Wildenroth und Mauern prägen größere Ackerflächen das Landschaftsbild. Ausgedehnte Grünlandwiesen erstrecken sich vor allem um Hohenzell, nordwestlich von Türkenfeld und östlich Zankenhausen. Auch Wälder mit einem hohen Laubwaldanteil sind in dieser Jungmoränenlandschaft erhalten geblieben.

Der gesamte Naturraum ist relativ dünn besiedelt. Mit Wildenroth und Türkenfeld gibt es nur zwei größere Ortschaften. Kleinere, deutlich bäuerlich geprägte Dörfer und Weiler finden sich über die gesamte Fläche der naturräumlichen Untereinheit zerstreut. Sie weisen in der Regel eine noch gute Einbindung in die umgebende Landschaft auf.

Der Anteil an Biotopflächen beträgt im Ammer-Loisach-Hügelland 2,39 % und entspricht damit ungefähr dem Landkreisdurchschnitt. Aufgrund der kleinräumig stark wechselnden Standorte, die sich auch in einem kleinflächigen Nutzungsmosaik widerspiegeln, ergibt sich eine enge Verzahnung von Trocken- und Feuchtstandorten. Die Vielzahl unterschiedlicher glazialer Relikte aus der Würmeiszeit bietet nicht nur für uns Menschen einen bedeutenden Erholungsraum sondern ist zugleich wichtiger Lebensraum für seltenen und bedrohten Pflanzen- und Tierarten.

Als Schwerpunktgebiete für den Naturschutz sind nach dem Arten- und Biotopschutzprogramm Bayern (Lks. Fürstenfeldbruck 1999) ausgewiesen:

  • Endmoränenrücken
  • Eichbach-Garnbach