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Besuch bei der Amphibiensammlung in Eichenau

Kinder des BUND Naturschutz Fürstenfeldbruck besuchen Amphibien in Eichenau

20.03.2024

Kinder des BUND Naturschutz Fürstenfeldbruck besuchen Amphibien in Eichenau

16. März 18.30 Uhr- es dämmert! Die Amphibiensammler*innen aus Eichenau und Puchheim rüsten sich für die Sammlung, d.h. Taschenlampe überprüfen, Warnweste und Handschuhe anlegen sowie Eimer mitnehmen.

Doch an diesem Abend sind sie nicht alleine, die Kinder und Eltern der BN Kindergruppe aus FFB helfen tatkräftig mit. Die Abende sind schon recht warm und die Grasfrösche und Erdkröten sind von ihren Überwinterungsplätzen auf dem Weg zu ihrem „Geburts-Teich“, dem Mondscheinweiher. Im Zuge des Klimawandels beginnt diese Wanderung zunehmend früher, was noch vor Jahren erst Mitte März/Anfang April passierte, geht jetzt schon Mitte Februar los.

Die Gruppe der Sammler bewegt sich langsam die Olchingerstraße hinunter und die Kinder stellen unzählige Fragen zum Leben der dortigen Kröten und Frösche. Mit der extremen Zunahme der Verkehrsdichte in diesem Bereich, werden zum Schutz der Amphibien und Sammler*innen, Schranken installiert, die vom Bund Naturschutz und den Bauhöfen über ca. 6 Wochen hinweg betreut werden.

Im Puchheimer Weg werden die ersten Kinder dann fündig. Mit zunehmender Dunkelheit sitzen immer mehr Erdkröten auf der Straße und beschweren sich lauthals, wenn sie in die Eimer gepackt werden. In den vergangenen Jahren haben sich die Kröten-Bestände, vor allem im Wäldchen hinter dem Puchheimer Pflegeheim erholt. In der Hochphase der Wanderung sind die Wege rund um den Mondscheinweiher nachts nicht mehr begehbar ohne die Tiere zu schädigen, die dort dicht an dicht dem Wasser zustreben.

Nur mit großem personellem und zeitlichem Aufwand sind die Amphibienbestände in diesem Bereich stabil zu halten. Leider nimmt die Zahl der Grasfrösche, Laubfrösche und Molche trotzdem besorgniserregend ab. Sie reagieren besonders empfindlich auf Veränderungen in ihren Überwinterungs- und Laichgebieten. Zunehmende Versiegelung, sterile ausgeräumte Gärten ohne Insekten und der stark ansteigende Verkehr sind die Hauptursachen für ihr stilles Verschwinden.

Wer diesen Tierarten, die alle unter besonderem Schutz stehen, helfen möchte, kann dies im eigenen Umfeld tun.

  1. Kellerfenster und Lichtschächte sichern, damit keine Tiere hineinfallen und vertrocknen kann
  2. Mit Krötenschildern gekennzeichnete Straßen abends möglichst nicht mehr befahren
  3. Auf den Einsatz von Pestiziden im Garten verzichten
  4. Gärten naturnaher gestalten mit verwilderten Ecken, Hecken mit einheimischen Straucharten als Überwinterungs- und  Versteckmöglichkeiten anlegen
  5. Wer einen eigenen Teich im Garten hat, sollte auf Goldfische verzichten, da sie gerne den Laich der Amphibien fressen.

 

Gegen 20.30 Uhr macht sich die Kinder-Gruppe müde und zufrieden auf den Weg zurück, nicht ohne noch weitere Nachzügler von der Straße zu sammeln, die dann in die Obhut der Erwachsenen gehen. Für die ehrenamtlichen Sammler*innen des BN ist die Arbeit an diesem Abend noch nicht beendet, an dem die Saat der nächsten Generation Amphibien und Sammler gelegt wurde.