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Biotoppflege im Quellstaumoor Hohenzell

Das Quellstaumoor Hohenzell (Neubruch) befindet sich innerhalb der Gemeinde Moorenweis etwa 2,5 Kilometer nordwestlich von Türkenfeld. Es umfasst zirka 1,3 Hektar und stellt einen Rest der ursprünglich ausgedehnten Quellmoorbereiche der Maisach im westlichen Teil der Rodungsinsel um Hohenzell dar. Aufgrund des Vorkommens zahlreicher geschützter und seltener Pflanzen wurde das Flachmoor als flächenhaftes Naturdenkmal (ND) unter Schutz gestellt und besitzt nach dem Arten- und Biotopschutzprogramm Bayern (ABSP) eine überregionale Bedeutung.

Besonders bedeutsam ist das Vorkommen des Schwalbenwurz-Enzians, der sich hier an der Nordgrenze seines Verbreitungsareals befindet. Eine regionale Bedeutung als Wasserspeicher besitzt das kleinflächige Moor im Zusammenhang mit weiteren, benachbarten Quellmoorresten als Ursprungsgebiet der Maisach. Ebenso stellt es ein Verbindungselement einer möglichen Biotopvernetzung von Haspelmoor, Wildmoos und den Feuchtbiotopen um Türkenfeld dar.

In den letzten 50 Jahren wurden im Zuge der agrarstrukturellen Veränderungen die zur Vernässung neigenden Extensivwiesen um das Naturdenkmal drainiert und in gedüngte Wirtschaftswiesen umgewandelt. Auch im Quellstaumoor wurden flache Gräben gezogen, um zumindest eine Streunutzung der dort vorherrschenden Kopfbinsenriede zu ermöglichen. Eine nennenswerte Nutzung fand jedoch nicht statt. Durch die Grabenentwässerung veränderte sich der Wasserhaushalt. Verbuschungen mit Faulbaum und Weide waren die Folge. Der zunehmende Aufwuchs von Birken und Fichten entzog dem Quellmoor zusätzlich Wasser, sodass das von Natur aus baumfreie Kopfbinsenried in seinem Fortbestand bedroht war.

Um das Quellmoor zu erhalten, hat unsere BN-Kreisgruppe 2003 die Trägerschaft für dieses Naturdenkmal übernommen. Mit Mitteln aus dem staatlichen Naturschutzfonds wurde zum Erhalt dieses Moores ein Pflege- und Entwicklungsplan von einer Moorexpertin entwickelt.

Mit der Umsetzung des Fachkonzepts wurde im Herbst 2005 begonnen.
In den Jahren 2005 und 2006 wurden vorwiegend Entbuschungen (Faulbäume und Weiden) durchgeführt. Hierbei waren BN-Aktivisten von mehreren Ortsgruppen (siehe Foto) beteiligt. Anfang 2008 folgte die Entfernung der standortfremden Fichtenbestände durch einem hiesigen Landwirt, sodass bis auf eine Fichtengruppe im Nordwesten und eine kleinere im Südosten das Moor wieder baumfrei wurde.

Seit dem Herbst 2008 werden nun jährlich die Kopfbinsenriede und die Pfeifengraswiesen mittels eines einachsigen Handmotormäher gemäht. Das Mähgut muss dabei per Hand aus der Fläche getragen und entsorgt werden. Die jährlichen Landschaftspflegearbeiten übernimmt die Ortsgruppe Türkenfeld mit Unterstützung der jugendlichen vom Verein Sprint e.V. und der Hilfe eines für den Naturschutz sehr aufgeschlossenen Landwirts vor Ort.

Im Jahre 2007 erwarb die Kreisgruppe Fürstenfeldbruck eine Fläche von insgesamt 8200 qm, bestehend aus ca. 3500 qm Quellmoor und anschließenden 4700 qm Grünlandfläche als Pufferfläche zum Quellmoor. Der Bund Naturschutz plant eine weitere Fläche im Quellmoor zu erwerben. Somit könnte auf Dauer das Quellmoor mit seinem Schatz an seltenen Pflanzen langfristig erhalten werden.

Mehr Bilder zum "Quellstaumoor Hohenzell" sehen Sie
unter der Rubrik: Ortsgruppen-Türkenfeld

Petra Kotschi (11/2011)