ORTSGRUPPE MAISACH
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Nächstes Treffen der Ortsgruppe
Infoveranstaltung:
Igel in Not
19. März
19:00 Uhr
Bräustüberl
Kleiner Saal OG
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Igel in Not - Wie können wir helfen?

Alle lieben Igel, doch ihre Zahl nimmt besorgniserregend ab. Mittlerweile gelten sie als potenziell gefährdet - doch wir können etwas dagegen tun! Erfahren Sie, was Igel im Jahresverlauf zum Überleben brauchen und wie wir sie mit kleinen Maßnahmen unterstützen können. Zum Auftakt unseres „Igeljahres" versorgen uns Eugenie Scherb (Kreisvorsitzende) mit spannendem Basiswissen zur Biologie des Igels und Heinz Kraus (Dipl.-Ing. (FH) Gartenbau)mit praktischen Tipps, wie wir Lebensraum für die Stacheltiere in Not schaffen können.
Alle interessierten Igelfreunde sind herzlich eingeladen. Der Eintritt ist frei.
19. März 2025, 19:00 Uhr
Bräustüberl Maisach, kleiner Saal im Obergeschoß
2025 - Unser Igeljahr
Offiziell war der Igel das Wildtier des Jahres 2024. Seine Bestände haben sich in Bayern während der letzten 10 Jahre halbiert und die Rote Liste führt in mittlerweile als potenziell gefährdet. Viele Diskussionen über Mähroboter, Lichtverschmutzung, Einfriedungen, die Gestaltung privater und öffentlicher Grünflächen, etc. gaben uns letztendlich den Anstoß, den Igel 2025 in den Mittelpunkt unserer Aktivitäten zu rücken. Denn eigentlich könnten wir den Tieren ganz leicht helfen. Wie - das wollen wir in diesem Jahr zeigen und damit unseren Teil dazu beitragen, dass der Igel nicht vor unseren Augen verschwindet.
Igelfakten
Stacheln
5000-7000
Alter
3-4 Jahre
Gewicht
350 - 1500 g
Lebensraum
Bevor unsere Kulturlandschaft durch die Intensivierung der Landwirtschaft immer strukturärmer wurde, lebten Igel hauptsächlich in Hecken, Gebüschen und Gehölzen. Diese Strukturen finden sie heutzutage eher in Siedlungsbereichen mit Gärten und Grünanlagen. Deswegen kommen dort bis zu neunmal so viele Igel vor wie auf dem Land.
Nahrung
Igel fressen ein breites Spektrum an bodenlebenden Tieren (Regenwürmer, Ohrwürmer, Käfer, Schmetterlingsraupen, Schnecken) und gelegentlich auch Spinnen, Vogeleier und kleine Säugetiere. Fallobst fressen die Tiere hauptsächlich wegen Würmern und Maden darin. Reich an Nahrung für Igel sind besonders extensiv bewirtschaftete Wiesen oder Ansammlungen von Totholz.
Lebensweise
Igel sind dämmerungs- und nachtaktiv. Zwischen November und März halten sie Winterschlaf in speziellen Winternestern oder auch gerne in angebotenen Igelhäusern, die sie mit Laub auskleiden. Der Stoffwechsel wird in dieser Zeit stark reduziert, damit weniger Energie verbraucht wird und das im Herbst angefressene Fettpolster über die Wintermonate reicht.
Fortpflanzung
Paarung: April bis September.
Tragzeit: 30 bis 35 Tage
Wurfgröße: meist vier Igelbabys
Geburtsgewicht: 12-25 g
Gewicht zu Beginn Winterschlaf: 500 bis 700 g
Selbstständig: nach sechs Wochen sind junge Igel selbstständig und verlassen endgültig die Nähe der Igelmutter. Nach rund neun bis elf Monaten ist der Nachwuchs geschlechtsreif. Das Männchen beteiligt sich nicht an der Brutpflege, sondern sucht kurz nach der Begattung neue Weibchen auf.
Verhaltensbiologie
Bei Bedrohung rollen Igel sich in weniger als 1 Sekunde zusammen.
Igel sind Einzelgänger und verteidigen ihr Revier. Männliche Igel durchstreifen Gebiete von über 100 Hektar, Weibchen dagegen nicht einmal die Hälfte davon. Begegnen sich zwei Igel, ignorieren sie sich meistens. Vor allem Igelweibchen bleiben in einem festen Revier mit ausreichendem Nahrungsspektrum. Im Zentrum des Igelreviers befindet sich das Igelnest, welches der nachtaktive Igel jeden Morgen wieder aufsucht. .
Hilfsbedürftig?
Immer mehr Igel werden bei spezialisierten Igelstellen abgegeben obwohl ihnen nichts fehlt. Wie erkennt man also kranke und geschwächte Tiere: Kranke Igel sind häufig unsicher auf den Beinen, wirken teilweise apathisch, rollen sich bei Gefahr oft nicht mehr ein, bleiben an einem Fleck sitzen. Parasiten, Verletzungen, Viren oder Fieber können die Ursache für dieses Verhalten sein. Wer einen hilfebedürftigen Igel findet, sollte einen Tierarzt oder eine Igelstation aufsuchen.
Bedrohungen
Mensch
Autos, Mähroboter, Freischneider, Laubbläser und -sauger, ordentliche Gärten, Regentonnen, Swimmingpools
Lebensraumverlust
Intensiv bewirtschaftete, strukturarme Agrarlandschaft, Straßen, hermetisch abgeriegelte Gärten, hochaufgeräumte Gärten
Natürliche Feinde
Uhu, Dachs
Termin
Die Ortsgruppe Maisach des BUND Naturschutz lädt ein zum Vortrag

Biomüllvergärung Maisach - Hui oder Pfui?
Der Landkreis Fürstenfeldbruck plant ab 2025 die Einführung der Biotonne und die Verwertung des Bioabfalls in einer eigenen Bioabfallvergärungsanlage. Ein möglicher Standort im LK ist die Gemeinde Maisach. Geplant ist, die Anlage als Baustein in die Energieversorgung des Maisacher Westens zu integrieren. Im Vortrag erläutern Josef Metzger und Ottokarl Muck von der Bürgeraktion „Das bessere Müllkonzept Bayern e.V.“, welche Potenziale vorhanden sind und wie sie nutzbar gemacht werden können.
Die Bürgeraktion setzt sich seit mehr als 35 Jahren für ein umweltfreundliches Abfallwirtschaftssystem ein, das auf Vermeidung und Wiederverwertung statt auf Verbrennung von Müll basiert. 1990 wurde das gleichnamige Volksbegehren „Das bessere Müllkonzept“ initiiert und erfolgreich abgeschlossen. Teil des Konzeptes war schon damals die Vergärung und Kompostierung von Bioabfall, den Josef Metzger gerne als „Wertstoff Nr. 1“ bezeichnet.
Als Lieferant von Biogas und Wärme ist die Biomüllvergärung bereits in den meisten bayerischen Landkreisen ein fester Baustein der Energie- und Wärmewende. Der Reststoff wird als Dünger in der Landwirtschaft verwendet und ersetzt dort unter hohem Energieeinsatz hergestellte Kunstdünger. Zahlen, Daten, Fakten und Konzepte erläutert Josef Metzger. Ottokarl Muck vergleicht verschiedene moderne Anlagentypen hinsichtlich ihrer Emissionen (Lärm, Gerüche) und des erwarteten Verkehrsaufkommens.
Welche Entscheidungen bisher im Landkreis gefällt wurden, welche anderen Standorte für die Anlage noch im Gespräch waren, welche noch im Rennen sind und wie der Prozess weitergeht, dazu kann der Abfallreferent des Kreistags, Jakob Drexler (Unabhängige Bürgervereinigungen, UBV), fachkundig Auskunft geben. Er hat freundlicherweise sein Kommen und die Teilnahme an der Diskussion zugesagt.
Zwischen den Vorträgen und im Anschluss, wird es Gelegenheit für die Fragen der Zuhörer und eine Diskussion geben.
Wir freuen uns auf einen interessanten und informativen Austausch mit Ihnen!
12. März, 19:00 Uhr
Pfarrsaal der Katholischen Kirche, Schmidhammerstraße 17, Maisach
Eintritt frei
Die Referenten freuen sich über eine Spende ...
zur Unterstützung der Bürgeraktion "Das bessere Müllkonzept Bayern e.V.". (KONTO: Sparkasse Fürstenfeldbruck IBAN: DE 72 7005 3070 0001 0851 41)
Neues Jahr - neue Struktur
In der Jahreshauptversammlung am 15. November 2023 hat die Ortsgruppe Maisach einen neuen Weg eingeschlagen und statt eines klassischen Vorstands eine Teamstruktur gewählt. Ziel war dabei, die Organisation der Aktivitäten und damit auch die Verantwortung auf mehrere Schultern zu verteilen. In jedem Team sind 2-4 Mitglieder verantwortlich für die Organisation und Koordination der Aktivitäten. Mitmachen kann freilich jedes Mitglied der Ortsgruppe und in der Regel auch interessierte Nicht-Mitglieder – eben Teamwork.

Die Teams sind offen; Jede und Jeder kann sich einbringen, wie es nach den eigenen Möglichkeiten und Ressourcen geht – sei es bei einzelnen Projekten, phasenweise oder dauerhaft.
Projekte - Aktionen - Infos
Landschaftspflegearbeiten und Biotopoptimierung
Der Schwerpunkt unserer Arbeit liegt bei der Pflege zahlreicher bestehender Biotope auf Gemeindegrund, die teilweise durch den BN-Maisach mit Unterstützung der Gemeinde Maisach angelegt wurden. Ebenso planen wir noch weitere Biotope neu anzulegen oder bereits bestehende zu optimieren. Eine Übersicht von naturschutzfachlich wertvollen Biotopen innerhalb der Gemeinde Maisach erhalten Sie in dem abgebildeten Foto.
Hierbei liegt uns die Renaturierung der Maisach und die Biotoppflege uneres eigenen Biotops entlang der Maisach (Erbüberlassung) sehr am Herzen.
Umweltpädagogik
Die BN-Ortsgruppe Maisach bringt sich regelmäßig mit Aktionen oder Ausflügen in das Ferienprogramm mit ein.
Wir wollen damit interessierten Kindern und Jugendlichen spielerisch unsere Natur vor der Haustür näher bringen. Im Vordergrund stehen hier neben der Wissensvermittlung auch viel Spass an der frischen Luft.
Das Bild zeigt unseren Ausflug in den "Vogelherdwald" mit der Frau Anke Simon. Frau Anke Simon arbeitet regelmäßig für den Bund Naturschutz in Fürstenfeldbruck und ist studierte Dipl.-Fortwirtin, zertifizierte Waldpädagogin und Biberberaterin.
Helmut Huber (08/2011)
Fotowettbewerb 2010 und Kalender für 2011
Im Jahr 2010 fand durch den Bund Naturschutz der Ortsgruppe Maisach der Fotowettbewerb unter dem Motto "Maisachs schönste Bäume" statt.
Aus den schönsten Einsendungen entstand ein Monats-Kalender für das Jahr 2011.
Dieser kann bei der Herrn Huber (1. Vorsitzende der Ortsgruppe) oder in der BN-Geschäftsstelle erworben werden.
Helmut Huber (01/2011)
Maximilianseiche in Gefahr
150-jähriger „Maximilianseiche“ droht die Fällung wegen eines Kreisverkehrs
Nicht mehr jede Gemeinde im Landkreis verfügt über solch besonderes kulturelles Naturdenkmal, das noch dazu mit entsprechenden geschichtlichen Quellen belegt werden kann.
An der Hauptstraße der Gemeinde Maisach steht an der Straße nach Überacker noch eine so genannte „Ludwigseiche“ – oder in diesem besonderen Fall, eine „Maximilianseiche“.
Sie wurde am 11. März 1866 mit dem Segen der Kirche und untergroßer Anteilnahme der Maisacher Bevölkerung – „zu Ehren und zum Andenken an die segensreiche Regierung seiner Majestät des Königs Maximilian für die heranwachsende Jugend“ *) gepflanzt.
„Zwei kräftige Knaben“ mussten die Eiche tragen und so kann davon ausgegangen werden, dass die Eiche heute bereits älter als 150 Jahre ist. Schon so lange ist sie markanter Blickfang und prägendes Element des Ortsanfangs. Sie hat den Maisachern Schatten gespendet, hat Lärm und Staub geschluckt und für Sauerstoff gesorgt.
Nachdem die Eiche die Wirren von Revolution und beider großer Kriege unbeschadet überstanden hat, scheint es jetzt so, dass sie den jetzigen Maisacher Gemeinderat nicht überleben wird.
Sie steht einem geplanten Kreisverkehr im Weg. Ob dieser notwendig ist – darüber lässt es sich trefflich streiten. Vor allen Dingen, da in Maisach eine Umgehungsstraße gebaut wird, die den Durchgangsverkehr vermindern wird. Auch der sechsspurige Ausbau der Autobahn Stuttgart-München wird die Straße nach Überacker entlasten, da diese bisher als Umgehungsstraße bei Sperrungen gedient hatte. Zudem ist langfristig auch noch eine Ostumfahrung Maisachs im Gespräch. Auch ist die Maximilianseiche als Unfall verursachendes Sichthindernis an dieser Kreuzung bisher bei der Polizei nicht aufgefallen.
Bleiben als Argument noch die Anlieger der Überackerstraße, die sich über den Rückstau der Autos zu Stoßzeiten beschweren. Hier ist jedoch anzumerken, dass jeder Ausbau einer Straße immer auch mehr Verkehr anziehen wird. Ein Kreisverkehr mit entsprechender Schleppkurve wird es Lastwagen und Berufsverkehr leichter machen, diese Strecke zukünftig als kürzeren und bequemeren Schleichweg zu nehmen. Die Belastung der Anlieger wird also unterm Strich größer werden.
Nachdem die Ortsgruppe Maisach Bürgermeister und Gemeinderat auf das Alter und die historische Bedeutung der Eiche aufmerksam gemacht hatte, parierte der 1. Bürgermeister in einem Leserbrief mit dem Vorschlag, als Ersatz für eine 150-jährige Eiche zu Ehren eines Bayerischen Königs eine „Landgraf-Eiche“ zu Ehren des ehemaligen Bürgermeisters und jetzigen Gemeinderates Gerhard Landgraf zu pflanzen. Offensichtlich hatte dies jedoch keine Begeisterungsstürme ausgelöst, denn inzwischen wurde darüber nachgedacht, die Maximilianseiche für 30.000 Euro mit „Anwuchsgarantie“ zu versetzen. Dieser Vorschlag, der bei Naturschützern und Fachleuten nur ein ungläubiges Kopfschütteln ausgelöst hatte, war dann auch hilfreich, eine breite Zustimmung für den Kreisel und gegen die Maximilianseiche zu finden und so glaubt manches Mitglied im Gemeinderat sein Gewissen nun beruhigt zu haben.
Die Ortsgruppe Maisach hat nun im Landratsamt beantragt, dass die Maximilianseiche in die liste der Naturdenkmäler im Landkreis aufgenommen wird. Im Artikel 9, Abs. 1 des Bayerischen Naturschutzgesetzes heißt es dazu: „Als Naturdenkmal können Einzelschöpfungen der Natur geschützt werden, deren Erhaltung wegen ihrer hervorragenden Schönheit, Seltenheit oder Eigenart oder ihrer ökologischen, wissenschaftlichen, geschichtlichen, volks- oder heimatkundlichen Bedeutung im öffentlichen Interesse liegt.“
So können wir weiter hoffen, dass die alte „Maximilianseiche“ als Zeugnis unserer gemeinsamen bayerischen Vergangenheit, als heimatkundliche Besonderheit für unsere Gemeinde weiterhin Blickfang und prägendes Element sein darf, dass sie Schatten spenden wird, Lärm schlucken, gift und staub filtern und Sauerstoff produzieren wird.
*) siehe: Toni Drexler, Jexhof Hefte 17, FFB (2001) „Ein Baum wie ein Denkmal: Die Eiche“
Helmut Huber