ORTSGRUPPE MAISACH
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Termin
Die Ortsgruppe Maisach des BUND Naturschutz lädt ein zum Vortrag
Biomüllvergärung Maisach - Hui oder Pfui?
Der Landkreis Fürstenfeldbruck plant ab 2025 die Einführung der Biotonne und die Verwertung des Bioabfalls in einer eigenen Bioabfallvergärungsanlage. Ein möglicher Standort im LK ist die Gemeinde Maisach. Geplant ist, die Anlage als Baustein in die Energieversorgung des Maisacher Westens zu integrieren. Im Vortrag erläutern Josef Metzger und Ottokarl Muck von der Bürgeraktion „Das bessere Müllkonzept Bayern e.V.“, welche Potenziale vorhanden sind und wie sie nutzbar gemacht werden können.
Die Bürgeraktion setzt sich seit mehr als 35 Jahren für ein umweltfreundliches Abfallwirtschaftssystem ein, das auf Vermeidung und Wiederverwertung statt auf Verbrennung von Müll basiert. 1990 wurde das gleichnamige Volksbegehren „Das bessere Müllkonzept“ initiiert und erfolgreich abgeschlossen. Teil des Konzeptes war schon damals die Vergärung und Kompostierung von Bioabfall, den Josef Metzger gerne als „Wertstoff Nr. 1“ bezeichnet.
Als Lieferant von Biogas und Wärme ist die Biomüllvergärung bereits in den meisten bayerischen Landkreisen ein fester Baustein der Energie- und Wärmewende. Der Reststoff wird als Dünger in der Landwirtschaft verwendet und ersetzt dort unter hohem Energieeinsatz hergestellte Kunstdünger. Zahlen, Daten, Fakten und Konzepte erläutert Josef Metzger. Ottokarl Muck vergleicht verschiedene moderne Anlagentypen hinsichtlich ihrer Emissionen (Lärm, Gerüche) und des erwarteten Verkehrsaufkommens.
Welche Entscheidungen bisher im Landkreis gefällt wurden, welche anderen Standorte für die Anlage noch im Gespräch waren, welche noch im Rennen sind und wie der Prozess weitergeht, dazu kann der Abfallreferent des Kreistags, Jakob Drexler (Unabhängige Bürgervereinigungen, UBV), fachkundig Auskunft geben. Er hat freundlicherweise sein Kommen und die Teilnahme an der Diskussion zugesagt.
Zwischen den Vorträgen und im Anschluss, wird es Gelegenheit für die Fragen der Zuhörer und eine Diskussion geben.
Wir freuen uns auf einen interessanten und informativen Austausch mit Ihnen!
12. März, 19:00 Uhr
Pfarrsaal der Katholischen Kirche, Schmidhammerstraße 17, Maisach
Eintritt frei
Die Referenten freuen sich über eine Spende ...
zur Unterstützung der Bürgeraktion "Das bessere Müllkonzept Bayern e.V.". (KONTO: Sparkasse Fürstenfeldbruck IBAN: DE 72 7005 3070 0001 0851 41)
Neues Jahr - neue Struktur
In der Jahreshauptversammlung am 15. November 2023 hat die Ortsgruppe Maisach einen neuen Weg eingeschlagen und statt eines klassischen Vorstands eine Teamstruktur gewählt. Ziel war dabei, die Organisation der Aktivitäten und damit auch die Verantwortung auf mehrere Schultern zu verteilen. In jedem Team sind 2-4 Mitglieder verantwortlich für die Organisation und Koordination der Aktivitäten. Mitmachen kann freilich jedes Mitglied der Ortsgruppe und in der Regel auch interessierte Nicht-Mitglieder – eben Teamwork.
Die Teams sind offen; Jede und Jeder kann sich einbringen, wie es nach den eigenen Möglichkeiten und Ressourcen geht – sei es bei einzelnen Projekten, phasenweise oder dauerhaft.
Projekte - Aktionen - Infos
Landschaftspflegearbeiten und Biotopoptimierung
Der Schwerpunkt unserer Arbeit liegt bei der Pflege zahlreicher bestehender Biotope auf Gemeindegrund, die teilweise durch den BN-Maisach mit Unterstützung der Gemeinde Maisach angelegt wurden. Ebenso planen wir noch weitere Biotope neu anzulegen oder bereits bestehende zu optimieren. Eine Übersicht von naturschutzfachlich wertvollen Biotopen innerhalb der Gemeinde Maisach erhalten Sie in dem abgebildeten Foto.
Hierbei liegt uns die Renaturierung der Maisach und die Biotoppflege uneres eigenen Biotops entlang der Maisach (Erbüberlassung) sehr am Herzen.
Helmut Huber (08/2011)
Umweltpädagogik
Die BN-Ortsgruppe Maisach bringt sich regelmäßig mit Aktionen oder Ausflügen in das Ferienprogramm mit ein.
Wir wollen damit interessierten Kindern und Jugendlichen spielerisch unsere Natur vor der Haustür näher bringen. Im Vordergrund stehen hier neben der Wissensvermittlung auch viel Spass an der frischen Luft.
Das Bild zeigt unseren Ausflug in den "Vogelherdwald" mit der Frau Anke Simon. Frau Anke Simon arbeitet regelmäßig für den Bund Naturschutz in Fürstenfeldbruck und ist studierte Dipl.-Fortwirtin, zertifizierte Waldpädagogin und Biberberaterin.
Helmut Huber (08/2011)
Fotowettbewerb 2010 und Kalender für 2011
Im Jahr 2010 fand durch den Bund Naturschutz der Ortsgruppe Maisach der Fotowettbewerb unter dem Motto "Maisachs schönste Bäume" statt.
Aus den schönsten Einsendungen entstand ein Monats-Kalender für das Jahr 2011.
Dieser kann bei der Herrn Huber (1. Vorsitzende der Ortsgruppe) oder in der BN-Geschäftsstelle erworben werden.
Helmut Huber (01/2011)
Maximilianseiche in Gefahr
150-jähriger „Maximilianseiche“ droht die Fällung wegen eines Kreisverkehrs
Nicht mehr jede Gemeinde im Landkreis verfügt über solch besonderes kulturelles Naturdenkmal, das noch dazu mit entsprechenden geschichtlichen Quellen belegt werden kann.
An der Hauptstraße der Gemeinde Maisach steht an der Straße nach Überacker noch eine so genannte „Ludwigseiche“ – oder in diesem besonderen Fall, eine „Maximilianseiche“.
Sie wurde am 11. März 1866 mit dem Segen der Kirche und untergroßer Anteilnahme der Maisacher Bevölkerung – „zu Ehren und zum Andenken an die segensreiche Regierung seiner Majestät des Königs Maximilian für die heranwachsende Jugend“ *) gepflanzt.
„Zwei kräftige Knaben“ mussten die Eiche tragen und so kann davon ausgegangen werden, dass die Eiche heute bereits älter als 150 Jahre ist. Schon so lange ist sie markanter Blickfang und prägendes Element des Ortsanfangs. Sie hat den Maisachern Schatten gespendet, hat Lärm und Staub geschluckt und für Sauerstoff gesorgt.
Nachdem die Eiche die Wirren von Revolution und beider großer Kriege unbeschadet überstanden hat, scheint es jetzt so, dass sie den jetzigen Maisacher Gemeinderat nicht überleben wird.
Sie steht einem geplanten Kreisverkehr im Weg. Ob dieser notwendig ist – darüber lässt es sich trefflich streiten. Vor allen Dingen, da in Maisach eine Umgehungsstraße gebaut wird, die den Durchgangsverkehr vermindern wird. Auch der sechsspurige Ausbau der Autobahn Stuttgart-München wird die Straße nach Überacker entlasten, da diese bisher als Umgehungsstraße bei Sperrungen gedient hatte. Zudem ist langfristig auch noch eine Ostumfahrung Maisachs im Gespräch. Auch ist die Maximilianseiche als Unfall verursachendes Sichthindernis an dieser Kreuzung bisher bei der Polizei nicht aufgefallen.
Bleiben als Argument noch die Anlieger der Überackerstraße, die sich über den Rückstau der Autos zu Stoßzeiten beschweren. Hier ist jedoch anzumerken, dass jeder Ausbau einer Straße immer auch mehr Verkehr anziehen wird. Ein Kreisverkehr mit entsprechender Schleppkurve wird es Lastwagen und Berufsverkehr leichter machen, diese Strecke zukünftig als kürzeren und bequemeren Schleichweg zu nehmen. Die Belastung der Anlieger wird also unterm Strich größer werden.
Nachdem die Ortsgruppe Maisach Bürgermeister und Gemeinderat auf das Alter und die historische Bedeutung der Eiche aufmerksam gemacht hatte, parierte der 1. Bürgermeister in einem Leserbrief mit dem Vorschlag, als Ersatz für eine 150-jährige Eiche zu Ehren eines Bayerischen Königs eine „Landgraf-Eiche“ zu Ehren des ehemaligen Bürgermeisters und jetzigen Gemeinderates Gerhard Landgraf zu pflanzen. Offensichtlich hatte dies jedoch keine Begeisterungsstürme ausgelöst, denn inzwischen wurde darüber nachgedacht, die Maximilianseiche für 30.000 Euro mit „Anwuchsgarantie“ zu versetzen. Dieser Vorschlag, der bei Naturschützern und Fachleuten nur ein ungläubiges Kopfschütteln ausgelöst hatte, war dann auch hilfreich, eine breite Zustimmung für den Kreisel und gegen die Maximilianseiche zu finden und so glaubt manches Mitglied im Gemeinderat sein Gewissen nun beruhigt zu haben.
Die Ortsgruppe Maisach hat nun im Landratsamt beantragt, dass die Maximilianseiche in die liste der Naturdenkmäler im Landkreis aufgenommen wird. Im Artikel 9, Abs. 1 des Bayerischen Naturschutzgesetzes heißt es dazu: „Als Naturdenkmal können Einzelschöpfungen der Natur geschützt werden, deren Erhaltung wegen ihrer hervorragenden Schönheit, Seltenheit oder Eigenart oder ihrer ökologischen, wissenschaftlichen, geschichtlichen, volks- oder heimatkundlichen Bedeutung im öffentlichen Interesse liegt.“
So können wir weiter hoffen, dass die alte „Maximilianseiche“ als Zeugnis unserer gemeinsamen bayerischen Vergangenheit, als heimatkundliche Besonderheit für unsere Gemeinde weiterhin Blickfang und prägendes Element sein darf, dass sie Schatten spenden wird, Lärm schlucken, gift und staub filtern und Sauerstoff produzieren wird.
*) siehe: Toni Drexler, Jexhof Hefte 17, FFB (2001) „Ein Baum wie ein Denkmal: Die Eiche“
Helmut Huber