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Das Ampermoos

Das Ampermoos liegt im nördlichen Ammerseebecken und umfasst ca. 529 Hektar. Der größte Teil (53%) des Ampermooses befindet sich im Landkreis Fürstenfeldbruck. Entstanden ist es, als der Schuttfächer der Windach den Nordteil des ursprünglich größeren Ammersees abgetrennt hat und der natürliche Verlandungsprozess einsetzte (vgl. auch Rubrik: Natur-Info-FFB-Entstehung). Hieraus ist eines der größten Flachmoore Bayerns entstanden, das heute bundesweit bedeutsame Schneidriedbestände und Pfeifengraswiesen mit seltenen Stromtalarten beherbergt.

Aufgrund der Schutzwürdigkeit hat der Bund Naturschutz der Kreisgruppe Fürstenfeldbruck unter dem Vorsitz von Herrn Salzmann bereits 1975 den Antrag zur Naturschutzgebietsausweisung bei der zuständigen Behörde eingereicht. Nach sieben Jahren Behördenweg wurde das Ampermoos schließlich vom Umweltministerium als landkreisübergreifendes Naturschutzgebiet ausgewiesen. Ebenso ist es als Feuchtgebiet mit internationaler Bedeutung (Ramsar-Gebiet) und europäisches Vogelschutzgebiet (SAP- bzw. Natura 2000-Gebiet) ausgewiesen, da die Flächen als Brut- und Nahrungshabitat eine internationale Bedeutung für seltene Vögel besitzen.

Wie damalige Untersuchungen bald belegten, war das Ampermoos durch weitere Austrocknung und Nährstoffeinträge bedroht. Ursachen hierfür waren zum einen die einstige Ausbaggerung der Amper für die Schifffahrt (vgl. auch Rubrik: Natur-Info-FFB-Naturraum-Ampertal) sowie die Anlage von Entwässerungsgräben und Drainagen zur Flächenbewirtschaftung, die langfristig zu Grundwasserabsenkungen geführt haben. Zum anderen haben vermehrte Düngeeinträge durch die Intensivierung der Landwirtschaft oder auch Nährstoffeinträge durch die Kläranlage von Eching das von Natur aus nährstoffarm geprägte Niedermoor mit Nährstoffen versorgt. Die charakteristische Vegetation hatte sich damals bereits mit zunehmender Verbuschung und nährstoffgeprägten Hochstaudenfluren im Randbereich verändert.

Bis heute wurde schon einiges erreicht. Durch den Einbau einer weiteren Klärstufe bei der Kläranlage Eching wurde der Nährstoffeintrag in die Amper verringert. Die Nutzungsintensität der Landwirtschaft wurde extensiviert. Gräben konnten mittels eines Mönchs angestaut werden. Seigen (feuchte Mulden) wurden als wertvolle Kleinstlebensräume angelegt. Der Landschaftspflegeverband Fürstenfeldbruck organisiert und koordieniert im Ampermoos die Durchführung von Maßnahmen zur Landschaftspflege. Meist werden die Pfeifengraswiesen, wie die ehemalige Streuwiesennutzung, einmal jährlich von hiesigen Landwirten im Herbst gemäht. Ebenso wurde eine Gebietsbetreuung für den Ammersee (einschließlich Ampermoos) und für die Amper geschaffen. Auch der lange Streit um die Errichtung einer Sohlschwelle bei Grafrath, die den mittleren Grundwasserspiegel um 40 cm wieder anheben soll, ist seit 2010 gerichtlich beendet. Der Einbau der Sohlschwelle soll laut Wasserwirtschaftsamt München im Frühjahr 2012 erfolgen. Der Streit darum zog sich über zwölf Jahre hin.

In all der Zeit hat sich die Kreisgruppe immer wieder für den Erhalt des Ampermoores stark gemacht. Um wertvolle Flächen langfristig zu sichern, hat unsere Kreisgruppe mehrere Flächen im Ampermoor angekauft. Auch durch eine Erbschaftsschenkung sind wir in Besitz einer Wiese gekommen. Unsere Flächen sind in das naturschutzfachlich vorgesehene Pflegekonzept integriert und werden fachgerecht durch örtliche Landwirte gemähd.

Wir haben einen 10-seitigen Bericht über das Ampermoos und unsere Naturschutzarbeit verfasst. Er steht hier als PDF-Datei zur Einsicht zur Verfügung.

Petra Kotschi (10/2011)