Lichtverschmutzung bedroht nachtaktive Tiere
Das Wetter hielt wider Erwarten stand und so konnten die BesucherInnen des Ökomarktes 2022 trockenen Fußes und gegen Ende sogar mit Sonnenschein über den Grünen Markt flanieren und sich von allerlei Ständen inspirieren lassen.
Mehr Arten für den Garten am Pflanzenflohmarkt
Am Stand der Ortsgruppe Puchheim des Bund Naturschutzes gab es in diesem Jahr einen besonderen Hingucker für Groß und Klein: ein Uhu überraschte Pflanzenbegeisterte am Holzstadl des BN-Pflanzenflohmarktes. Der Pflanzenflohmarkt wurde wie jedes Jahr gut angenommen. Unzählige Blumen und Stauden wie Vergissmeinnicht, Wilde Malve oder Muskatellersalbei, aber auch Sträucher, Efeu und sogar kleine Bäumchen wie Walnuss fanden neue Besitzer. Die Pflanzen konnten gegen eine Spende, die den Projekten der BN Ortsruppe zugutekommen, mitgenommen werden.
Nebenan erfreuten sich die kleinen und großen BesucherInnen am Nachttier-Quiz. Sechs nachtaktive Tiere, die wir Menschen in der Regel nicht zu Gesicht bekommen, mussten ihrem Namen, ihrer Nahrung, Lebensraum als auch einem Fakt zugeordnet werden. Da staunten so einige, dass der Siebenschläfer bei Gefahr einen Teil seines Schwanzes abwerfen kann und dass die Zwergfledermaus in eine Streichholzschachtel passt. Oder dass der Braune Bär kein Braunbär, sondern ein sehr selten gewordener schöner Nachtfalter ist.
Überall wo der Mensch auftaucht, gehen Populationen von nachtaktiven Tieren zurück. Woran liegt das?
Schuld daran ist u.a. häufig die Lichtverschmutzung. Unsere nächtliche Beleuchtung beeinträchtigt die Orientierung vieler nachtfliegender Insekten und Vögel, was Verhaltensänderungen sowie Probleme bei Nahrungssuche und Fortpflanzung zur Folge hat. Und nicht nur der Tag-Nacht-Rhythmus von Pflanzen und Tieren wird gestört, auch wir Menschen können nachweislich schlechter schlafen. Weniger Licht ist mehr – hilft also nicht nur uns und unserer Mitwelt, sondern schont nebenbei auch noch den Geldbeutel aufgrund eines geringen Energieverbrauchs! Diese und weitere Informationen konnten BN-BesucherInnen an den Infoplaketen erfahren (siehe Plakate anbei).
Für was interessierten sich die BesucherInnen am BN-Stand außerdem?
Informationen zu Photovoltaik und Energiespartipps, Streuobstwiesen für den Eigenbedarf und Wissenswertes im Umgang mit diversen tierischen Nachbarn wie Igel, Fledermaus, Bienen und Wespen. Besonders angetan waren einige von den Igelschildern, die in Zusammenarbeit mit dem Gymnasium Puchheim erstellt wurden, um Igel vor dem Überfahren zu schützen. Erfreulicherweise hat die Umwelt AG des Gymnasiums den ersten Platz beim Horst-Germeck-Preis gewonnen. Vielleicht war das auch ausschlaggebend dafür, dass Interssenten für diese Schilder an unseren Stand kamen. Gerne produzieren wir mehr.
Einige Naturfreunde waren auch auf der Suche nach einer Gemeinschaft, bei der sie aktiv etwas für den Natur- und Umweltschutz beitragen können. Ihr alle seid natürlich herzlich Willkommen! Als nächstes größeres Projekt möchten wir, die OG Puchheim, das Kippen-Problem angehen. Denn wer genau hinsieht, sieht sie überall liegen – am Spielplatz, in Grünflachen, an Bänken, auf der Straße.
Wer mitwirken, Ideen einbringen und mitgestalten will: meldet euch! Wir freuen uns!