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Germeringer Lieblingsbaum 2022

Im Frühjahr /Sommer hatte die Ortsgruppe Germering des BUND Naturschutz (BN) zur Suche nach dem Germeringer Lieblingsbaum aufgerufen. Mit der Einreichung der Vorschläge sollte auch der persönliche Bezug zu dem Baum dargestellt werden. Die 5-köpfige Jury, die sich auch aus Baumfachleuten zusammensetzte, hatten eine schwierige Aufgabe anhand der Kriterien Ökologie, Klimaschutz und persönlicher Geschichte aus der Vielzahl von Vorlagen einen Sieger-Baum zu küren.

Als Germeringer Lieblingsbaum des Jahres 2022 hat die Ortsgruppe Germering des BUND Naturschutz eine Linde in der Schwalbenstraße gekürt. Nominiert wurde der Baum von Natalie Wrobel, die als Preis eine Holzvase aus der Werkstatt von Volkmar Zimmer erhielt. Die Vase hatte seine Frau postum für die Aktion gestiftet.

Historisch wertvoll

Die preisgekrönte Linde gehört zu den ersten von damals vielen Hauslinden, die in Unterpfaffenhofen zwischen 1938 und 1942 zu jedem Grundstück der WiFo Siedlung mit ihren Arbeiterhäusern gepflanzt wurden. Obwohl erst 84 Jahre alt und damit angesichts der Lebenserwartung von Linden, die viele 100 Jahre alt werden können, eigentlich noch ein Jungbaum, zählt sie für heutige Germeringer Verhältnisse schon zu den wenigen „Altbäumen“.

Selten und bedroht

Viele der Hauslinden fielen im Laufe der Zeit Baumaßnahmen zum Opfer. Somit ist unsere Linde eine der letzten ursprünglichen Bäume. Es ist sehr bedauerlich, dass sie nicht im Bebauungsplan eingetragen ist. Sie genießt keinen amtlichen Schutz, sollte sie irgendwann einmal gefällt werden. Dem BN ist es daher ein besonderes Anliegen mit dieser Ehrung auf die Bedeutung von Großbäumen und ihr teilweise leises Verschwinden gerade im Stadtgebiet hinzuweisen.

Heimisch und robust

Die Winterlinde gehört zu jenen Baumarten, die auf der Münchner Schotterebene schon immer in natürlichen Laubmischbeständen mit Stieleiche, Bergahorn, Spitzahorn, Hainbuche und Kirsche wuchsen. Mit den trockenen, kalkreichen und kiesigen Verwitterungsböden und dem kontinental getönten Klima auf Germeringer Flur kommt sie gut zurecht. 

Obwohl sie 2003 stark beschnitten wurde, überragt sie heute wieder alle Häuser und Bäume der Umgebung, spendet wohltuenden Schatten, reinigt die Luft und reichert sie mit Sauerstoff an. Im Klimawandel mit seinen zunehmend heißen Tagen und tropische Nächten senkt sie spürbar die Temperaturen in ihrem Umfeld. Mit ihrer Aura und Präsenz ist sie zu einer unentbehrlichen Mitbewohnerin geworden.
 

Die schönsten Lieblingsbäume der Germeringer

Linde, Landsbergerstraße

"Vielleicht bin ich nicht der imposanteste Baum. Aber ich spende viel Schatten und liefere Sauerstoff. Viele Vögel finden unzählige Insekten in den tausenden meiner Blüten. Leider muß ich um mein Weiterleben bangen, denn ich befinde mich auf einem innenhofartigen, wunderschönen Wiesengelände, das künftig bebaut werden soll."
(Marianne M.)

Eiche, Gertrude-Blanch-Straße

"Eine Freundschaft mit Pflanzen ist eine stumme, sie ist mehr eine Achtung, die man durch Hege und Pflege beweisen kann. Bei meinem Freund, einer Eiche, konnte ich meine ersten Kletterversuche machen. Auch meine Kinderwünsche und Sorgen konnte ich unter seiner Krone loswerden.
Er hat 2 Weltkriege überstanden. 1945 war er ein Ort an dem Deserteure ihre Uniform mit alter Zivilkleidung tauschten."

(Herbert S.)

Lärche, Im Tann

"Die beiden Lärchen gehören untrennbar zusammen. Sie beschützten symbolisch das Wochenendhaus mit einem Bunker darunter, das meiner Familie während des II. Weltkrieges guten Schutz geboten hat.
Nachdem unserer Familie so lange verbunden sind und der Natur immer wieder soviel geben, ist es selbstverständlich, dass sie regelmäßig fachmännisch gepflegt werden.
"
(Elfriede K.)

 

 

 

 

Birke, Ecke Südend-/Winterstraße

"Wegen der weißen Rinde mag ich die Birke am liebsten. Wegen den grünen und gelben und orangenen Blättern, das sieht so schön aus. Ich liebe, wenn die Zweige von denen so runter wachsen. Wenn ich mich dran hänge, dann fallen sie mit mir runter. Die Blätter wackeln so als wenn sie tanzen."
(Nicolas F., 6 Jahre)

Linde, Ludwig-Thoma-Straße

"Die Linde wurde 1958 von meinen Eltern als dünner Stecken gepflanzt. Heute steht der Baum inmitten zugebauter Grundstücke, allen Stürmen trotzend. Auf und auf mit Efeu bewachsen bietet der Baum ein einzigartiges Refugium für mehrere Vogelarten. Er ist Schattenspender und eine kleine grüne Lunge."
(
Franz S.)

Eiche, bei Nebel

"Neben der Eiche wurden 2017 auf dem Acker 38.000 Jahre alte Steinklingen gefunden (ich war bei der Ausgrabung dabei). Allein der Name Hexeneiche klingt so mystisch." (Sylvia D.)

"Seit Jahren besuche ich ihn immer auf meinen Radlrunden. Dann wird er umarmt und ich rede mit ihm wie mit einem Freund." (Gunter E.)

Ahorn, Südendstraße

"Der Ahorn hat so schöne knallgrüne Blätter und eine prächtige Krone. Jetzt macht er viel Schatten. Er ist ein bisschen größer als ein Haus. Er hat eine braune Rinde und die Blätter haben Spitzen."
(Selina F., 8 Jahre)

Buche, Streiflacher Feld

"Ich kenne den Baum von Kind auf. Nicht nur sein - sicherlich auch durch das Alter bestimmtes - markantes Äußeres, auch die idyllische Lage zwischen Wald und Feldrand üben meiner Ansicht nach einen besonderen Reiz aus."
(
Elmar S.)

Kiefer, Germeringer See

"Die Kiefer steht Nahe dem Parkplatz am Germeringer See. Sie ist für mich ein Symbol von Standhaftigkeit. "
(Henriette R.)